Nachricht | Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Bildungspolitik CLASS MATTERS!

Veranstaltungsreihe »Soziale Herkunft und Benachteiligung im Bildungssystem« beginnt am 24.11.2020

Studierende und Mittelbau-Aktive der Justus-Liebig-Universität Gießen veranstalten gemeinsam mit dem AStA im Wintersemester 2020/2021 eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel »CLASS MATTERS! – Soziale Herkunft und Benachteiligung im Bildungssystem«. Den Auftakt macht die Autorinnen-Lesung mit Sahra Rausch am 24. November 2020. Alle Veranstaltungen der Reihe finden online statt. Die Lesung mit Christian Baron am 13. März 2020 ist hybrid im Hermann-Levi-Saal des Rathauses der Stadt Gießen geplant.

Studierende, die als Erste in ihrer Familie studieren, haben es an den Hochschulen oft deutlich schwerer. Dabei artikuliert sich die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft im universitären Kontext in vielfältiger Weise. Während beispielsweise 74% der Kinder aus Akademiker*innenhaushalten ein Studium beginnen, sind es bei Arbeiter*innenkindern nur 21%. Von ersteren promovieren 10%, von letzteren nur 1%.

»Diese Art der Diskriminierung wird als ‚Klassismus‘ bezeichnet. Wir möchten für diese häufig übersehene Diskriminierungsform ein Bewusstsein schaffen,« fasst Jutta Hergenhan, Mittelbau-Aktive und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität, das Ziel der Veranstaltungsreihe zusammen.

Die Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Bedeutung von Klassismus im Wissenschaftssystem anzunähern. In verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Lesungen, Workshops und Podiumsdiskussionen werden nicht nur Klassismus in Studium und Forschung thematisiert, sondern auch autobiografische Schilderungen von Betroffenen und aktivistische Positionen gehört.

»Gerade in Zeiten der Corona-Krise zeigen sich die drastischen Auswirkungen der strukturellen Benachteiligung aufgrund von Klasse, wenn Studierende ihr Studium pausieren oder abbrechen müssen, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen,« betont AStA-Referent und Mitorganisator Henning Tauche.

Folgende Veranstaltungen finden im Laufe des Wintersemester 2020/21 statt:

• 24. November 2020 um 19 Uhr: Lesung mit Sahra Rausch »Akademische Außenseiter*innen - Sprechen über Klassismus in der Wissenschaft«

• 13. Januar 2021 um 19 Uhr: Vortrag von Ceren Türkmen »Klasse heute«

• 18. Januar 2021 von 16-19 Uhr: Workshop mit Andreas Kemper »Klassismus und soziale Ungleichheit in der Schule«

• 1. Februar 2021 von 16-19 Uhr: Workshop mit Susanne Pawlewicz »Klassismus und soziale Ungleichheit in der Hochschule«

• 3. Februar 2021 von 18-20 Uhr: Podiumsdiskussion mit Ingrid Miethe (JLU), Francis Seeck (Institut für Klassismusforschung), Katja Urbatsch (ArbeiterKind.de)

• 13. März 2021 um 15 Uhr: Lesung (hybrid) mit Christian Baron »Ein Mann seiner Klasse«

Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit dem Georg-Büchner-Club Gießen, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen (GEW), dem Zentrum für Lehrerbildung und der Mittelbau-Initiative Just_unbefristet der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen statt.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.asta-giessen.de/classmatters/

Kontakt: Henning.tauche@asta-giessen.de