Kommentar | Westasien - Westasien im Fokus Die Revolution des 17. Oktobers

Neues Buch von Miriam Younes, RLS-Büroleiterin in Beirut

Information

Autorin

Miriam Younes,

Cover von Miriam Younes neuem Buch «Die Revolution des 17. Oktober»
Bild: UNRAST Verlag

Seitdem die Regierung im Oktober 2019 ankündigte, neue Steuern unter anderem auf Kommunikations-Apps zu erheben, demonstrieren die Menschen im Libanon für einen radikalen Wandel und den Sturz der machthabenden politischen Elite. Bei der sogenannten «Revolution des 17. Oktober» handelt es sich um die größten Massenproteste in der jüngeren Geschichte des Landes und eine der radikalsten Absagen an das politische und wirtschaftliche System, das seit Jahrzehnten eine Elite protegiert, die sich bereits in Zeiten des Bürgerkrieges (1975-1990) einen unrühmlichen Namen gemacht hat. Sie herrscht mit einer vertrauten Mischung aus Klientelismus, Konfessionalismus und Korruption sowie einer engen neoliberalen Vernetzung von Kapital und Politik. Die Folgen sind ein nicht vorhandenes staatliches Sozialsystem, der zunehmende Wegfall oder die Privatisierung staatlicher Leistungen, steigende Lebenshaltungskosten, die Entstehung informeller Wirtschaftsstrukturen und eine wachsende Verarmung und Arbeitslosigkeit vor allem der untersten Schichten der libanesischen Gesellschaft. Es ist diese Politik, gegen die die Leute am 17. Oktober aufbegehrten, und es ist dieses System, dessen Sturz die Protestierenden auf der Straße bis zum heutigen Tag fordern.

Miriam Younes, Leiterin des RLS Büros in Beirut, erklärt die Entwicklung der Proteste aus der modernen Geschichte des Libanons heraus, liefert Innenansichten in die Dynamiken, Herausforderungen und Ziele der Bewegung, fragt nach ihrer Zukunftsfähigkeit und erörtert die mögliche politische Zukunft des Landes.


Miriam Younes
Die Revolution des 17. Oktober
Ursachen, Verlauf und Ziele der Massenproteste im Libanon
ISBN: 978-3-89771-089-4 | UNRAST Verlag
160 Seiten | 14,00 Euro | Juli 2021

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