Eine krasse Zäsur im Jahr 1956 kennzeichnet den Lebenslauf von Walter Janka (1914-1994). Mitglied der KPD wie der Vater und der ältere Bruder, leitete der 19 Jahre junge Schriftsetzer die kommunistischen Jugendverbände im Erzgebirge, als er 1933 von der GeStaPo verhaftet und im Zuchthaus Bautzen bis 1935 eingesperrt wurde. Wieder frei, kämpfte er 1936-37 im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco, wurde anschließend in Frankreich jahrelang interniert und floh 1941 von Marseille aus nach Mexiko. Dort war er Mitbegründer und Leiter des Verlags „El Libro Libre“, in dem bis 1947 ca. 30 Bücher erschienen, darunter Anna Seghers´ “Das Siebte Kreuz“. Von 1952 bis 1956 leitete Janka den Aufbau-Verlag in Berlin (DDR). In diesen Jahren erschienen dort die Werkausgaben von Thomas und Heinrich Mann, Arnold Zweig und Leonhard Frank, Georg Lukacs und Ernst Bloch.
1956 wurde er als „Staatsfeind“ verhaftet, wurde1957 in einem Schauprozess verurteilt und erneut im Zuchthaus in Bautzen bis 1960 eingekerkert. Er blieb in der DDR, war zunächst arbeitslos und arbeitete bis 1972 als Dramaturg bei der DEFA, unter anderem an den Filmen „Goya“ und „Lotte in Weimar“. 1991 erschien seine Autobiografie „Spuren eines Lebens“.
Möchten Sie mehr über Walter Jankas Persönlichkeit, seine Verhaftung und über die Rolle, die seine Genossin Anna Segers dabei spielte, erfahren? Dann hören Sie diesen Podcast: