20. März 2023 Diskussion/Vortrag Bedingungen von Krieg und Frieden

Information

Veranstaltungsort

Musikschule KLASSIKA e.V.
Bahnhofstr. 6
35037 Marburg

Zeit

20.03.2023, 19:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden

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Thema 1: »Vor 90 Jahren: 1933 – Sieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Ursachen und Folgen« (Referent: Dr. Gert Meyer)

Der Referent war Dozent und Lehrbeauftragter der Philipps-Universität (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie) und lehrte auch in Mexiko und China. Der Schwerpunkt seiner Forschungen liegt in der deutschen und osteuropäischen Zeitgeschichte. In Jinan/China hat er die Geschichte Deutschlands in Vorlesungen und Seminaren behandelt.

Kurzinformation: Haben Hitler und die NSDAP am 30. Januar 1933 die Macht ergriffen oder wurden sie in die Macht eingesetzt? Welche wirtschaftlichen und politischen Kräfte standen hinter ihnen? Was war die Rolle von Wirtschaft, Militär, Staatsapparatur und Massengefolgschaft? Wo liegen die Wurzeln von Rassismus und Antisemitismus? Wo und von wem gab es Widerstand? Wie sahen die ersten Schritte der terroristischen Machtabsicherung der Nazis aus? Diese auch heute wichtigen Fragen sollen diskutiert werden – und ebenso die Rolle des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, der in der Marburger Elisabethkirche begraben liegt.

Thema 2: »Kunst der Avantgarde gegen Diktatur und Krieg« (Referentin: Dr. Ilina Fach)

Die Referentin ist promovierte Kunsthistorikerin und Politologin.

Kurzinformation: Künstler der Avantgarde haben sich bereits in der Weimarer Republik gegen die Gefahr von Faschismus und Krieg gewendet. Daher wurden sie von den Nationalsozialisten sofort nach dem 30. Januar 1933 massiv verfolgt.

Wir wollen die Kriterien aufzeigen, unter denen sie verfemt, ihrer Existenz beraubt, zu Zwangsarbeit in Internierungs- oder Konzentrationslagern oder zur Flucht ins Ausland gezwungen wurden. Welche Künstler konnten sich der Verfolgung entziehen, wer ging in die innere Emigration? Wer konnte dem Terror entkommen und wer nicht? Um die Lage und Haltung der Künstler der Avantgarde zu vergegenwärtigen, wollen wir nicht nur auf Gerd Arntz, George Grosz, John Heartfield, Wieland Herzfelde, Käthe Kollwitz eingehen, sondern auch auf Künstler aus Berlin, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt, Paris und Wien (Max Ernst, Max Beckmann, Otto Dix, Hanns Kralik, Alice Lex-Nerlinger, Otto Pankok und seine Freunde, Bauhauskünstler, wie Ernst Klee, Wassily Kandinsky). Insbesondere wird das Werk der verfolgten jüdischen Künstler (Otto Freundlich, Lea Grundig, Felix Nussbaum) sowie die Werke der Wiener Roma-Künstlerin Ceija Stojka, die erst später ihre KZ-Erlebnisse in expressionistischer Kunst ausdrückte.

Thema 3: Die Referate werden eingerahmt durch »Jüdische Widerstandslieder« (Interpretin: Inta Serebro).

Inta Serebro ist Opernsängerin, Pianistin und Musikpädagogin in der Musikschule KLASSIKA e.V.

Kurzinformation: Etwa 500 jüdische Komponisten und Musiker wurden in Europa durch die Nazis ermordet. Ungefähr 200 haben überlebt. Sie flohen oder haben in Konzentrationslagern Widerstand geleistet. Dieser äußerte sich als Selbstbehauptung auch in Liedern über die Zwangsarbeit im Lager, wie etwa im bekannten Lied von den „Moorsoldaten“; andere Lieder wurden im Warschauer Ghetto komponiert. Inta Serebro trägt einzelne Widerstandslieder auf Hebräisch und Jiddisch vor.

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