30. September 2019 Bildungsreise „Munizipalismus“?

Bildungsreise: Linke Kommunalpolitik, soziale Bewegungen und solidarische Ökonomie im Baskenland (ausgebucht)

Information

Veranstaltungsort

Zarautz
MUSIKA PLAZA Z/G
20800 Zarautz

Zeit

30.09.2019, 10:00 - 04.10.2019, 18:00 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Südosteuropa, Commons / Soziale Infrastruktur, Demokratischer Sozialismus, Partizipation / Bürgerrechte, Stadt / Kommune / Region, Europa der Vielen

Kosten

Einzelzimmerzuschlag: 100,00 €
Normalpreis: 550,00 €
ermöglichend: 650,00 €
Ermäßigter Preis: 450,00 €

Zugeordnete Dateien

„Munizipalismus“?
Iruñea, Plaza de la Paz - Feministische Kundgebung und Besetzung Ekinklik Fotoarchiv

Die Reise ist bereits ausgebucht!

In den letzten Jahren wurde in vielen Teilen der Welt über das Konzept des „Munizipalismus“ diskutiert. Dahinter steckt die Idee, dass lokale Selbstorganisierung und Veränderungen vor Ort Voraussetzung für größere Prozesse sein müssen. Längerfristig gehen manche munizipalistische Konzepte davon aus, dass sich selbstverwaltete Gemeinden zu einer Art Konföderation zusammenschließen.

Im Baskenland und anderen Teilen des spanischen Staates gibt es schon 40 Jahre „munizipalistische“ Erfahrungen: Jene Teile der Linken, die den spanischen Verfassungspakt von 1978 ablehnten, haben versucht, aus den Gemeinden heraus eigene, alternative Institutionen aufzubauen: Bürgermeister*innen, die mit Dorfversammlungen und Nachbarschaftsorganisationen regieren; Stadtverwaltungen, die kommunale Wohnungsbauprojekte angeschoben oder Genossenschaften mit aufgebaut haben. Die Erfahrungen dieser linken Kommunalpolitik waren sehr unterschiedlich, aber viele kleinere und mittlere Gemeinden des Baskenlands werden mittlerweile seit Jahrzehnten von linken Bürger*innen-Listen regiert.

In den letzten 10 Jahren konnten solche Listen auch Großstädte wie Donosti/San Sebastián oder Irunea/Pamplona erobern. In größeren Städten sind die Ergebnisse jedoch durchwachsener. Die ökonomischen Widerstände gegen eine solidarische, ökologische und demokratische Selbstregierung vor Ort fallen hier viel stärker ins Gewicht als im Dorf oder in der Kleinstadt.


Auf unserer Reise werden wir verschiedene Ansätze von Munizipalismus und linker Kommunalpolitik kennen lernen und vergleichen. Wir werden soziale Zentren, Nachbarschaftsorganisationen, Genossenschaften und Kulturvereine besuchen, aber auch Bürgermeister*innen und Gemeinderäte treffen. Im Mittelpunkt werden die Frage stehen: Wie kann sich eine Linke im Alltag verankern? Was kann man überhaupt vor Ort verändern? Auf welche Weise können Stadtregierungen Partizipation und Selbstverwaltung stärken? Und wo sind auch hier die Grenzen institutioneller Politik?

Das Programm in Stichworten:
• Stadtführungen und -rundgänge durch Zarautz und Mondragón.
• Einführung in die spanische und baskische Geschichte.
• Einführungen zum Thema Kommunalpolitik und soziale Bewegungen im Baskenland.
• Gespräche und Diskussionen mit Aktivist_innen, linken Gemeinderäten und lokalen Bürgermeistern zu Grenzen und Möglichkeiten linker Kommunalpolitik.
• Besuch einer Genossenschaft in Mondragón und einer Wohnungsbaukooperative.
• Besuch von Kulturverein und Jugendzentren.
• Gespräch mit Aktivistinnen zum feministischen Streik.
• Besuch der Tageszeitung Gara (Alternative Medien, Gegenöffentlichkeit und Kriminalisierung)
• u.v.m.

Reiseleitung und Übersetzung: Raul Zelik (Berlin)

Die Reisetermine im Detail: Anreise 29.09 (Sonntag) bis Abreise 05.10. (Samstag), Seminarprogramm von Montag bis Freitag (30.09. bis 04.10. 2019). Unterkunft im Hotel Txiki Polit im Küstenort Zarautz. Vom Flufhafen San Sebastian beträgt die Fahrtzeit zu unserem Unterkunftsortsort Zarautz ca. 20 Minuten. Detaillierte Informationen zur An- und Abreise werden den angemeldeten Teilnehmer_innen zugesendet.  

Der Reisebetrag umfasst 550 Euro. Er beinhaltet die Hotelunterkunft für sechs Übernachtungen im Doppelzimmer incl. Frühstück (Einzelzimmerzuschlag 100 €), Reiseprogramm, Übersetzungen und die vor Ort anfallenden Transfers (Errentería, Pamplona, Mondragón, San Sebastián). Die An- und Abreise zum/vom Unterkunftsort (Zarautz) ist eigenständig zu organisieren.

Soli- bzw. Unterstützer_innenpeis (fakultativ): Für Menschen mit geringeren finanziellen Spielräumen haben wir einen Solipreis eingerichtet (100 Euro Nachlass). Wir können max. fünf Solipreise realisieren. Ein Nachweis ist nicht erforderlich. Wer einen Unterstützer_innenpreis für die Reiseteilnahme zahlen möchte (100 Euro Aufschlag), ermöglicht es Menschen mit geringeren finanziellen Spielräumen ebenfalls an der Reise teilzunehmen.

Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung: Eine Anerkennung der Reise als gesetzlicher Bildungsurlaub ist in Hamburg und Berlin vorgesehen.
Die Anerkennung der Bildungsreise als gesetzlicher Bildungsurlaub für Teilnehmer_innen aus Hessen ist nach Hessischen Bildungsurlaubsgesetz (§ 11 Abs. 4 HBUG) bei Anerkennung aus einem anderen Bundesland möglich. Weitere Informationen Hier. Rückfragen zum Thema Bildungsurlaub beantwortet Andreas Merkens 

Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Hessen

Das Anmeldeformular zum Herunterladen.


 

Standort

Kontakt

Murat Çakır

Regionalbüroleiter Hessen, Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen

Telefon: +49 69 27135977