Ort: Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin-Mitte, Luisenstr. 58/59
Zeit: Freitag, 29. Mai, 18.30 Uhr – 22.00 Uhr
Samstag, 30.Mai, 09.00 Uhr – 21.00 Uhr
Was Jahrtausende lang selbstverständliches Beschäftigungsfeld von Bäuerinnen/Bauern und GärtnerInnen war, ist heute fest in der Hand weniger Unternehmen: die Zucht und Vermehrung von Saatgut. In vielen Regionen des globalen Südens spielt der informelle Saatgutmarkt – vor allem der eigene Nachbau und der lokale Tausch – für die Versorgung einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft die Hauptrolle. Diese bäuerliche Praxis war und ist die Basis der Kulturpflanzenvielfalt – und der Ernährung der Welt. Noch immer werden mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung durch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ernährt.
Die Regierungen der G7 wollen im Namen der Ernährungssicherung das agrarindustrielle Modell weiter ausdehnen. Besonders Afrika ist ins Blickfeld der Aktivitäten gerückt, etwa mit der sogenannten Entwicklungsinitiative „G8-New Alliance for Nutrition and Food Security“. In vielen der beteiligten afrikanischen Länder soll die Einführung von Saatgutregulierungen großen transnationale Saatgut-Unternehmen und der nachfolgenden Agrarindustrie den Markt öffnen.
AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen von vier Kontinenten werden auf der „SaatMachtSatt“-Konferenz der Frage nachgehen, wie ein freier Zugang zur Saatgut-Vielfalt erhalten werden kann und welche Perspektiven sich für eine andere Politik eröffnen lassen.
Berichten werden unter anderem:
- Fr. Suman Sahai (Genecampain, Indien) über Alternativen, die in der indischen Gesetzgebung zur Sicherung bäuerlicher Rechte gefunden wurden,
- Fr. Farida Akhter (UBINIG, Bangladesh) darüber, wie bäuerliche Bildung und Organisierung eine neue Landwirtschaftskultur erschaffen kann,
- Hr. Jack Kloppenburg (Open-Source-Seed-Initiative, USA) davon, wie die „OpenSource“ Idee auf Saatgut übertragen werden kann,
- Hr. Chito Medina (MASIPAG,Philippinen) über seine erfolgreiche Organisation, in der Bauern und Wissenschaftler zusammenarbeiten,
- Hr. Famara Diédhiou (FAMAHU, Senegal) von den Bestrebungen der G8-New Alliance und den bäuerlichen Widerstandsbewegungen gegen eine Industrialisierung der Landwirtschaft,
- Hr. Abdallah Mkindi (TABIO, Tansania) über die Auswirkungen der G8-Politik in Tansania und entgegengesetzte Alternativen im Saatgutsektor.
Neben der Möglichkeit über die Veranstaltung zu berichten, können mit den Gästen Interview-Termine vereinbaren werden.
Ansprechpartner in der Rosa-Luxemburg-Stiftung:
Roman Best
Akademie für Politische Bildung
Tel. 0176-44410380
E-Mail: kontakt@saatmachtsatt.de
Weitere Details zum Programm und über die ReferentInnen finden Sie hier: www.saatmachtsatt.de Ein Hintergrundinterview zur Veranstaltung stellen wir Ihnen hier zur Verfügung: http://www.rosalux.de/news/41523/ Die Publikation “Farmers’ Seed Sovereignty is under Threat” von Abdallah Ramadhani Mkindi (März 2015) können Sie gern als pdf-Datei downloaden: http://www.rosalux.de/publication/41525
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Hempel
Rosa-Luxemburg-Stiftung
– Pressestelle –
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Tel. 0049 (0)30 44310 479
E-Mail: hempel@rosalux.de
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